
Alle Partien frei empfangbar: So teilen ORF und ServusTV die Turniere auf
Das ist ein klares Signal an Fußballfans in Österreich: Alle 155 Spiele der größten Fußballturniere der nächsten Jahre laufen im Free-TV. ORF und ServusTV verlängern ihre erprobte Partnerschaft und sichern sich gemeinsam die Übertragungen der WM 2026 und der EURO 2028 – im Fernsehen und online, inklusive Highlight-, Clip- und Newsrechten. Bezahlschranken? Fehlanzeige.
Für die Weltmeisterschaft 2026, die zwischen 11. Juni und 19. Juli in Kanada, Mexiko und den USA steigt, hält der ORF die Hauptrechte und lizenziert 52 Partien an ServusTV. Insgesamt umfasst das Turnier 104 Spiele – erstmals sind 48 Nationen dabei. ORF überträgt 52 Partien live, darunter das Eröffnungsspiel und das Finale exklusiv. ServusTV zeigt ebenfalls 52 Partien.
Die K.o.-Phase ist symmetrisch aufgeteilt: Beide Sender zeigen jeweils vier Achtelfinals, zwei Viertelfinals und ein Halbfinale. Kommt Österreich durch die Qualifikation, gilt für die Gruppenphase der WM: ORF zeigt das erste und das dritte ÖFB-Spiel, ServusTV das zweite. In der K.o.-Phase laufen alle weiteren Spiele des Nationalteams beim ORF.
Bei der Europameisterschaft 2028 dreht sich die Rollenverteilung um. ServusTV ist hier der Rechtehalter und gibt 25 der 51 Live-Spiele an den ORF ab. ServusTV überträgt 26 Partien, inklusive Eröffnungsspiel und Finale exklusiv. Auch in der EURO-K.o.-Phase teilen sich die Sender vier Achtelfinals, zwei Viertelfinals und ein Halbfinale.
Ferdinand Wegscheider, Direktor von ServusTV, spricht von einer Win-win-Situation: "Wir setzen fort, was sich schon bei der WM 2022 und der EURO 2024 bewährt hat. Die erneute Zusammenarbeit mit dem ORF ist sinnvoll für beide Sender, kommt aber vor allem den österreichischen Fußballfans zugute und stärkt die heimische Medienlandschaft." Die Ansage dahinter: große Fußballabende auf zwei heimischen Sendern, ohne Zusatzkosten.
Was Zuschauer erwartet – und was die Deals für die Branche bedeuten
Sportrechte sind teuer, der Wettbewerb ist hart. Dass in Österreich dennoch alle Spiele frei empfangbar bleiben, ist in Europa keine Selbstverständlichkeit. Möglich macht das die Kombination aus Hauptrechten und Sub-Lizenzen zwischen zwei Anbietern, die sich schon bei den letzten Turnieren die Bälle zugespielt haben. Für Fans heißt das: Planungssicherheit, volle Auswahl, verlässliche Sendeplätze.
Der WM-Spielplan 2026 bringt Zeitverschiebung ins Spiel. Durch Austragungsorte in Nordamerika werden viele Anpfiffe aus österreichischer Sicht am frühen Abend, späteren Abend oder in der Nacht liegen. Gute Nachricht: Ein Teil der Partien dürfte in die heimische Prime Time fallen, andere werden Nachtschwärmer locken. Digitale Angebote mit Re-Live, Kurz-Clips und Highlight-Zusammenfassungen sollen Lücken schließen – wer nicht live kann, holt nach.
Sportlich ist die WM 2026 ein Neuer. 48 Teams bedeuten 12 Gruppen à vier Mannschaften. Weiter geht es mit einer 32er-K.o.-Phase – so kommt die Rekordzahl von 104 Partien zustande. Das verlängert den Turnierkalender, schafft aber auch mehr Slots für attraktive K.o.-Spiele. Für das Publikum in Österreich erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, Top-Duelle zu gefälligen Zeiten zu sehen.
Die EURO 2028 bleibt beim bekannten Setup mit 24 Teams und 51 Spielen. Austragungsorte sind das Vereinigte Königreich und Irland – also nur eine Stunde Zeitverschiebung gegenüber Österreich. Das verspricht weitgehend fanfreundliche Anstoßzeiten am Nachmittag und Abend. Für die Quoten ist das ein Geschenk, für Werbekunden auch.
Wichtig für Österreich: Spiele von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung – Finals, Auftaktspiele, Partien des Nationalteams – stehen traditionell unter besonderer Beobachtung. Mit der nun fixierten Doppel-Lösung gehen ORF und ServusTV über das gesetzliche Minimum hinaus und garantieren die Komplettversorgung. Davon profitiert nicht nur das Stammpublikum, sondern auch die breite Öffentlichkeit, die große Turniere oft als gemeinsames Erlebnis nutzt – im Wohnzimmer, beim Public Viewing, im Wirtshaus.
Wie genau die Sender ihre Berichterstattung aufziehen, folgt in den nächsten Monaten. Erfahrungsgemäß bauen beide auf große Vor- und Nachlaufstrecken, Taktik-Analysen, Expertenrunden, Reporter-Teams in den Stadien und bei den Trainingslagern. Erwartbar sind vielfältige Second-Screen-Formate und Kurzclips für Social Media. Zum technischen Setup – etwa UHD/HDR, zusätzliche Tonspuren oder barrierefreie Angebote – werden Details näher am Turnierstart präzisiert.
Auch wirtschaftlich ist der Schulterschluss logisch. Ein Alleingang bei kompletten Rechtepaketen ist kostspielig und riskant. Durch die Aufteilung lassen sich Produktionsressourcen, Reisebudgets und Studio-Setups effizient einsetzen, ohne beim Zuschauer Abstriche zu machen. Für den Werbemarkt öffnen sich lange, planbare Zeitfenster – an Spieltagen oft mit mehreren Live-Slots am Stück. Je nach Gegner und Turnierphase sind Spitzenreichweiten zu erwarten.
Für die Redaktionsteams bringt die klare Rollenverteilung Struktur. Bei der WM liegt die dramaturgische Klammer mit Eröffnung und Finale beim ORF, bei der EURO hält ServusTV die Klammer. Die Symmetrie in der K.o.-Phase sorgt dafür, dass beide Sender über alle Runden hinweg relevante Live-Spiele im Portfolio haben. Und sollte Österreich weit kommen, ist mit einem einheitlichen Lead-Sender pro Turnier zusätzlich Klarheit geschaffen.
Was bedeutet das für die Zuschauer konkret?
- WM 2026: ORF zeigt 52 Spiele live inklusive Eröffnungsspiel und Finale exklusiv; ServusTV zeigt 52 Spiele live.
- EURO 2028: ServusTV zeigt 26 Spiele live inklusive Eröffnungsspiel und Finale exklusiv; ORF zeigt 25 Spiele live.
- K.o.-Phase bei beiden Turnieren: jeweils vier Achtelfinals, zwei Viertelfinale, ein Halbfinale pro Sender.
- ÖFB-Regel bei der WM: ORF überträgt erstes und drittes Gruppenspiel sowie alle weiteren ÖFB-Spiele; ServusTV zeigt das zweite Gruppenspiel und ein mögliches Achtelfinale.
- Online inklusive: Livestreams, Highlights, Clips und News-Inhalte auf den Plattformen der Sender.
Der Blick zurück zeigt, warum das Modell trägt. Bei der WM 2022 und der EURO 2024 haben sich parallele Produktionen, wechselnde Spielorte und die Teilung von großen Rechten als praxistauglich erwiesen. Reichweitenrekorde an den großen Fußballabenden, starke Social- und Streamingzahlen an spielfreien Tagen – dieses Muster soll sich nun fortsetzen.
Für Fans bleibt noch eine offene Frage: Wer kommentiert, wer analysiert, wer steht am Spielfeldrand? Diese Personalien und Details zur Programmplanung folgen in den üblichen Wellen – zuerst grobe Raster, dann Feintuning kurz vor Turnierstart. Fix ist: Österreich bekommt zwei vollwertige Live-Angebote mit eigener Handschrift. Und die wichtigsten Momente der Turniere – vom ersten Anpfiff bis zum Pokal – laufen frei empfangbar ins Land.
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